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SDG-Wanderung “Globale Ziele lokal denken” | 16. Oktober 2022

SDG-Wanderung Nachlese “Globale Ziele lokal denken” 

Von Claudia Hackhofer und Kim Ressar 

“Globale Ziele lokal denken” 

Global trifft auf lokal - wie holt man die globalen Nachhaltigkeitsziele auf lokalen Boden? Zu verstehen was die globalen Nachhaltigkeitsziele mit mir selbst und meiner unmittelbaren Umgebung zu tun haben, ist nicht immer einfach. Die abstrakten Nachhaltigkeitsziele bieten allen Ländern dieser Welt eine gemeinsame Basis für eine nachhaltige Transformation. Jedes Land kann die für sich passenden Maßnahmen ableiten und umsetzen. Auch hier in Tirol erkennt man die Umsetzung der SDGs auf lokaler oder regionaler Ebene. Manchmal muss man nur genauer hinsehen und genau das haben wir an diesem Tag gemacht. 

“Was soll das sein, ein SDG?” 

Bis 2030 sollen 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) umgesetzt werden und zu einer Transformation der Welt führen. Bis zur Erreichung der Ziele ist es noch ein langer Weg und es braucht ambitionierte Projekte, um dieses Ziel noch erreichen zu können. Du hast noch nie davon gehört? Dann bist du nicht allein! Viele Menschen sind mit diesem Thema noch nicht in Kontakt gekommen und auch bei unserer Wanderung gab es neugierige “SDG-Neulinge”. Um den Zusammenhang zu regionalen Maßnahmen besser zu verstehen, gab’s daher eine kurze Einführung in das Thema und Erkenntnisse bei den aufmerksamen Zuhörer:innen. 

Was die SDGs mit der Tiroler Raumordnung zu tun haben 

Eine Entwicklung, der wir ins Auge blicken müssen, ist der rasante Anstieg der Stadtbevölkerung und die Abwanderung aus ruralen Regionen. Während die Bevölkerung in den Städten von 12% auf 54,7% bis 2050 steigen wird, wird die Landbevölkerung von 70% (1950) auf 33,6% schrumpfen (Quelle: Statista2022). Das bringt raumplanerische Herausforderungen mit sich. Tirol ist ebenfalls damit konfrontiert und versucht deshalb beispielsweise eine verdichtete Bauweise zu fördern und weniger Boden für neue Bauprojekte zu versiegeln. Ortskerne sollten attraktiv gestaltet werden und innerhalb der Städte soll der öffentliche Nahverkehr den Individualverkehr eindämmen. Wir spüren bei der Wanderung auch hautnah, dass die Freihaltung von Belüftungsgräben als Frischluftzufuhr für die Städte ein wichtiges Element für nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung darstellt.  

Apropos Bodenversiegelung 

Das Thema Boden ist in der “nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung”, die in SDG11 festgehalten wird, ein essenzielles. Ohne fruchtbaren Boden gibt es keine überlebensfähige Tier- und Menschenwelt. Versiegelte Böden geben uns keine Nahrung, können keine Städte durch Verdunstung kühlen und sie bieten keinen Lebensraum für Tiere und Pflanzen. In Österreich werden täglich 20 Fußballfelder (12 ha) Boden versiegelt. Eine Versiegelung zieht umfangreiche Folgen mit sich: Entstehung von Hitzeinseln, verminderte Versickerung und dadurch Überschwemmungsrisiken, oder auch geringere Biodiversität durch fehlende Mikroorganismen. Eine Entsiegelung und die Wiedererlangung der vollen Funktionsfähigkeit ist nur bedingt möglich. Daher gilt die Regel den Boden erst gar nicht zu versiegeln, wenn wir die Ziele der Agenda2030 erreichen möchten und eine lebenswerte Zukunft für alle schaffen wollen.  

SDGs sind überall! 

An diesem Tag konnten wir lernen, dass die SDGs überall zu sehen sind und wir viele kleine Beiträge leisten können, um diese zu erreichen. Jede:r von uns kennt’s: weniger mit dem Auto fahren, sondern mehr mit den Öffis, mehr plastikfreie und regionale Produkte kaufen, oder eben weniger Boden versiegeln und bereits bestehende Bausubstanz verwenden. Wenn du noch mehr Wissen oder Inspiration möchtest, dann kannst du auch bei unserer Initiative “Rebels of Change” vorbeischauen und mitmachen. 

Dich interessiert das Thema Boden? 

Falls wir deine Neugier zum Thema Boden geweckt haben, legen wir dir die “Boden-Box" der Naturfreundejugend wärmstens an’s Herz. Was bedeutet Boden genau? Wie ist er aufgebaut, welche Arten unterscheiden wir, welches Leben tummelt sich in der Erde? Und vor allem: Wie können wir diese wertvolle Ressource schützen? Die Wissenskarten der Boden-Box beantworten viele interessante Fragen und lassen dich anhand von Experimenten lernen, spielen und entdecken.