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SDG Wanderung "Vom Boden bis zum Packerl" | 17. September 2022

von Claudia Kussegg und Kim Ressar

Wie können wir weniger Ressourcen verschwenden und mehr in Kreisläufen denken? Und was hat das mit den globalen Nachhaltigkeitszielen zu tun?

Unsere Nahrungsmittel durchlaufen in ihrer Herstellung einige Stationen. Vom aufbereiteten Boden, auf dem angebaut wird, über die Pflege und Ernte der Nahrungsmittel, bis hin zur Verpackung, dem Transport und ihrem Verkauf. An jeder einzelnen Station gibt es noch erhebliches Ausbaupotenzial was ökologische Nachhaltigkeit betrifft. Die Zukunftsaussichten betreffend unser Klima deuten alle auf die absolute Notwendigkeit hin unsere Lebensmittelproduktion in einem geschlossenen Kreislauf zu denken und eingefahrene Strukturen in der Landwirtschaft und Industrie aufzubrechen. Die Naturfreunde Wien werfen daher bei unsere SDG-Wanderung, mit dem Fokus auf SDG12 „Nachhaltiger Konsum und Produktion“, einen Blick auf regionale Betriebe und lassen uns zeigen, wie man einen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leisten kann. 

Alles beginnt mit dem richtigen Boden… 

Bodenschutz zählt nicht umsonst zu den wichtigsten Maßnahmen der globalen Nachhaltigkeitsziele. Nährstoffreicher Boden, angereichert mit Kompost, wirkt wie ein „Kraftpaket“ für die angebauten Pflanzen, erklärt man uns am 3er-Hof in Maria Anzbach. Welchen Kompost man wofür verwenden sollte? Das hängt ganz davon ab was man anbaut. Während sich Universalkompost angereichert mit gewaschenem Quarzsand besonders für Rasenflächen und Kräuterbeete eignet, sorgt fertig abgemischter nährstoffreicher Kompost mit Humuserde Schaf- und Pferdemist, Steinmehle, Holzkohle und Vulkangestein Hochbeeten und Gemüsebeeten für eine gute Düngung. 

Vom Boden zum Packerl 

Ist der Boden nun fruchtbar und gut gedüngt, wachsen unsere Nahrungsmittel heran, die früher oder später geerntet werden müssen. Bei SONNENTOR, die wir bei unserer nächsten Station besuchen, läuft das oft noch in Handarbeit. Gewürze und Kräutertees werden ausschließlich in recyclebaren Verpackungen und kompostierbare Folien verpackt, um sie wieder dem Kreislauf hinzuzufügen und kein unnötiges Verpackungsmaterial zu erzeugen. 

Altbewährtes neu denken 

Das Verpackungsmaterial spielt nicht nur beim Lebensmittelhersteller eine Rolle. Man kennt die Situation auch von zuhause: Die Jausenbrote werden am besten in Alu- und Frischhaltefolie verpackt. Das ist aber alles andere als nachhaltig. Welche Lösungsansätze gibt es aber dafür? Da muss man manchmal einen Blick in die Vergangenheit werfen, um auf neue Ideen zu kommen. Jaus’nwrap hat genau das gemacht und das getan, was Generationen vor ihnen schon gemacht haben: Leinentücher (heute auch Baumwolle) in Bienenwachs getränkt, um ihre Lebensmittel darin aufzubewahren und frischzuhalten. Das Tuch wird ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen, die in der Natur vorkommen hergestellt: Bio-Baumwollstoff, Bio-Bienenwachs, Baumharz sowie Bio-Sonnenblumenöl. 

Und was hat das nun mit den SDGs zu tun? 

Wir müssen unsere Ressourcen nachhaltig und effizient nutzen und Abfälle vermeiden bzw. recyceln. 17% der produzierten Lebensmittel werden weggeworfen und weniger als 10% der genutzten Ressourcen sind Teil einer Kreislaufwirtschaft. Das ist noch immer zu wenig, um eine gute Welt für uns und unsere nachfolgenden Generationen zu schaffen. Da tut es gut zu wissen, dass es regionale Betriebe gibt, die sich genau damit auseinandersetzen und somit einen wichtigen Beitrag zur Lebensmittelproduktion leisten - vom Boden bis zum Packerl. 

 

(c) Claudia Kussegg
(c) Claudia Kussegg