Klimagerechtigkeit
Klimagerechtigkeit ist ein Prinzip, das weltweit jedem Menschen, einschließlich zukünftiger Generationen, das gleiche Recht auf ein intaktes Weltklima zugesteht und zugleich eine gerechte Finanzierung von durch den Klimawandel notwendigen Maßnahmen anstrebt.
Damit das Weltklima nicht aus den Fugen gerät, müsste die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius beschränkt werden. Das bedeutet, dass jeder Mensch auf der Welt nur zwei Tonnen CO2 im Jahr verursachen darf. Aktuell kommen Europäerinnen und Europäer auf durchschnittlich 10, US-Amerikanerinnen und Amerikaner auf über 20 Tonnen CO2 jährlich – im Gegensatz zu den Menschen in den Ländern des globalen Südens, die vielfach weniger als eine Tonne CO2 im Jahr verursachen. Zugleich sind die Länder des globalen Südens am stärksten vom Klimawandel betroffen: Gerade in ohnehin schon trockenen Landschaften, wie zum Beispiel in vielen Regionen Afrikas, nehmen die Niederschläge noch stärker ab, Wüsten und Steppen breiten sich aus, der Ertrag in der Landwirtschaft sinkt, es kommt zu Ernteausfällen und zu Nahrungsknappheit. Küstennahe Regionen sind oft durch Abtrag des Bodens und das Ansteigen des Meeresspiegels betroffen.
Klimagerechtigkeit ist eine Frage der Risiko- und Chancenverteilung. Die Industrie- und Schwellenländer als stärkste Verursacher müssen den wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten!