CSR-Circle „Nachhaltigkeit im Tourismus: Chance oder Klotz am Bein?“
Die Tourismus- und Freizeitwirtschaft ist ein wichtiges wirtschaftliches Standbein für Österreich: 13,5 Prozent des BIP werden durch die Branche erwirtschaftet; weltweit sind es zehn Prozent. Gerade wirtschaftlich schwache Regionen profitieren weil Tourismus Geld in die Region bringt, Arbeitsplätze schafft und einen ersten bescheidenen Wohlstand für die Bevölkerung ermöglicht. Demgegenüber stehen ein hoher Energie-, Wasser- und Naturverbrauch, lange Arbeitszeiten und oft schlechte Bezahlung.
Beim CSR-Circle am 28. März 2017 wurden Manfred Pils (Präsident der Naturfreunde Internationale), Melanie Frank (Direktorin Rogner Bad Blumau), Andreas Port (GF Mistviertel Tourismus) und Markus Rede (GF der NÖ Bergbahnen) befragt, ob der Ansatz der Nachhaltigkeit mehr Chance oder mehr Hemmschuh ist.
Manfred Pils dazu: „Nachhaltige Tourismus ist eine Antwort auf die Fehlentwicklungen im Tourismus. Der Massentourismus befindet sich am absteigenden Ast denn er zerstört seine eigenen Ressourcen - Landschaft, Boden und Natur. Und: der Tourismus trägt maßgeblich zum Klimawandel bei."
Müssen wir nun aufs Reisen verzichten?
"Verzichten müssen wir auf die negativen Folgen von Auto- und Flugverkehr. Wir sollten länger an einem Ort bleiben, unsere Muskelkraft stärker einsetzen, regionale Produkte genießen und den nicht vermeidbaren CO2 Ausstoß kompensieren. Letzteres ist nur eine Nothilfe bis bessere Verkehrsmittel wie z.B. das e-Mobil zur Verfügung stehen. Grundsätzlich gilt: je kürzer die Reise und je technischer die Anreise, desto schlechter sollte das Gewissen sein."