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Klimaschutz jetzt – Handeln, bevor es zu spät ist!

Im Vorfeld der Weltklimakonferenz fordern die Naturfreunde bei ihrer Jahreskonferenz am 23. Oktober mutige und effektive Klimaschutzmaßnahmen anstatt vager Lippenbekenntnisse.

Immer mehr Hitzetage und Temperaturrekorde, eine massive Zunahme von Extremwetterereignissen und dramatische Überschwemmungen auch in Mitteleuropa – die negativen Folgen unseres Lebensstils sind mittlerweile nicht mehr zu leugnen. Nach einer kurzen, corona-bedingten Verschnaufpause gehen die CO2-Emissionen wieder nach oben. Politische Ziele zum Klimaschutz werden immer mehr zu leeren Lippenbekenntnissen, weil effektive Maßnahmen fehlen.

Solidarisches und konsequentes Handeln gegen die Klimakrise!
Solidarität war zumindest zu Beginn der Pandemie in aller Munde. Junge Menschen wurden zu solidarischem Handeln aufgefordert, um die älteren und gefährdeteren Generationen vor einer Ansteckung zu schützen. Bei der Klimakrise verhält es sich genau umgekehrt: Solidarisches Handeln der älteren Generationen ist gefragt, um die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder zu sichern.

Zu Beginn der Pandemie wurden rasch gemeinsame Anstrengungen gesetzt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen und Leben zu schützen. Ein genauso rasches und solidarisches Handeln braucht es dringend im Kampf gegen den Klimawandel, doch es fehlt nach wie vor die Bereitschaft, unseren Lebensstil umweltverträglich und zukunftstauglich auszurichten. „Klimaschutz light“ wird zum neuen Credo vieler Politiker*innen – ein bisschen CO2-Steuer hier, ein bisschen mehr erneuerbare Energien dort, vielleicht auch noch die Förderung von E-Mobilität und die Sanierung von Gebäuden. Dass dies nicht ausreichen wird, um den Klimawandel einzudämmen, ist mittlerweile wohl fast allen bewusst. Es braucht einen Systemwandel, der zugleich auch viele Chancen und Vorteile mit sich bringt: flächendeckende, klimafreundliche Mobilität, gesunde Nahrungsmittel, mehr Grün in unseren Städten – das sind nur ein paar Beispiele für konkrete Verbesserungen. Doch die Angst der Politiker*innen, durch etwaige unpopuläre Maßnahmen Wählerstimmen zu verlieren, sitzt allzu oft tiefer als die Bereitschaft, Verantwortung für eine gute Zukunft zu übernehmen.

Zögern beim Klimaschutz ist nicht sozialverträglich!
Im Zusammenhang mit Klimaschutzmaßnahmen wird immer wieder gerne auf das Schlagwort der „Sozialverträglichkeit“ verwiesen. Dies hat natürlich seine Berechtigung: Klimaschutz muss, wie auch alle anderen gesellschaftlich wirksamen Maßnahmen, sozialverträglich gestaltet werden. Doch gleichzeitig müssen wir uns auch die Frage stellen, wie sozialverträglich unser derzeitiges Nicht-Handeln und das Verharren in einem nicht mehr tragbaren Status quo ist. Längst ist klar, dass einkommensschwache und benachteiligte Personengruppen viel stärker unter den Folgen des Klimawandels leiden – sei es in den reichen Ländern, sei es noch viel stärker in Ländern des Globalen Südens, die durch unser ausbeuterisches Wirtschaftssystem massiv benachteiligt sind und wo durch den Klimawandel schon heute die Lebensgrundlage von Millionen von Menschen zerstört wird.

„Handeln wir jetzt, fordern wir von unseren Politiker*innen mutige Maßnahmen, hinterfragen wir unseren eigenen Lebensstil und verabschieden wir uns von unserer Trägheit und Bequemlichkeit! Wir dürfen unsere Verantwortung nicht an die junge Generation abgeben. Nicht die Jugend ist UNSERE Zukunft, sondern WIR gestalten mit unserem Handeln die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder“, so Manfred Pils, Präsident der Naturfreunde Internationale, stellvertretend für 43 Mitglieds- und Partnerorganisationen mit weltweit rund 350.000 Mitgliedern.

Die Naturfreunde setzen sich seit ihrer Gründung vor 126 Jahren für eine nachhaltige Entwicklung ein. Aktuell steht das Thema Klimagerechtigkeit im Zentrum vielfältiger regionaler und internationaler Aktivitäten. So werden über den Naturfreunde KlimaFonds solidarische Klimaschutz-Projekte gefördert, die von afrikanischen Naturfreunde Organisationen umgesetzt werden und zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung beitragen. Mit ihrem Engagement für einen sozialverträglichen und umweltgerechten Tourismus sowie der Einflussnahme auf politische Entscheidungsprozesse leistet die Naturfreundebewegung zudem einen konkreten Beitrag zum Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen und zu einem fairen Miteinander aller Menschen.

Mehr Infos unter: www.nf-int.org/themen/klimagerechtigkeit

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