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Moore schützen bedeutet Klima schützen!
Moore schützen bedeutet Klima schützen!

Moorschutz ist Klimaschutz!

Was uns allen heute klar sein sollte: ohne intakte Lebensräume gibt es auch keine lebenswerte Zukunft für den Menschen. Einen wichtigen Baustein zum Schutz der Natur und des Menschen bildet die Wiedervernässung bzw. Renaturierung von Mooren. Revierleiterin Michaela Peer von den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) gibt uns einen Einblick in diesen wertvollen Lebensraum und nimmt uns mit auf eine Wanderung durch das Schwarzriegelmoos auf der Pretulalpe. 

NFI: Liebe Michaela, kannst du uns zuerst einmal kurz erklären was Moore so besonders für den Naturschutz macht?

Michaela Peer: Ja, wenn man bedenkt, dass 3 % der Erdoberfläche Moore sind, aber dass diese 30% CO2 speichern! Das ist teilweise mehr als in Wäldern gespeichert wird. Deshalb ist es einfach extrem notwendig die Moore in Zukunft zu erhalten und vielleicht dort oder da, wo es geht auch zu erweitern oder zu renaturieren. In den Mooren herrscht auch eine extreme Artenvielfalt, eine riesige Biodiversität. Wenn man sich da im Schwarzriegelmoos umschaut, das ist rundherum schon seit 300 Jahren beweidet und das Moor ist trotzdem erhalten geblieben. Und wenn wir diese Moore erhalten, dann ist das einfach ein immens wichtiger Lebensraum für unsere Nachkommen.

NFI: Kannst du uns noch etwas über das Moor hier, das Schwarzriegelmoos erzählen?

Michaela Peer: Das Schwarzriegelmoor liegt auf 1300 Meter Seehöhe, liegt in den Fischbachalpen und ist nach Osten hin das letzte Sattelmoor bzw. Hochmoor. Hochmoor heißt es ja auch deswegen so, weil das Moor in die Höhe wächst. Und man sieht, dass oberflächlich viel Wasser rinnt. Dadurch ist es einfach ganz wichtig, dass hier ganz genau auf die Besuchendenlenkung geschaut wird. Wir haben das Moor eingezäunt, damit kein Viehtrieb mehr stattfindet und halten Flächen frei, damit Gräser ihren Lebensraum behalten. Das ist eigentlich eine ständige Arbeit und es ist wichtig, dass man sich einen Plan macht, nicht einfach einen Status quo herstellt und dann 10-15 Jahre nichts tut. Im Gegenteil, man sollte immer wieder schauen wo es notwendig ist ein bisschen nachzuschärfen.

NFI: Wie ist es bei den ÖBf zu dem Entschluss gekommen, dass man das Schwarzriegelmoos renaturieren möchte?

Michaela Peer: Naja, das Schwarzriegelmoor war eigentlich immer schon da. Inmitten des Moors ist ein Wanderweg durchgegangen. Leider war aber kaum jemandem bewusst, was das für ein schönes Moor ist - mit einer Fläche von über 20 Hektar! Im Zuge der Errichtung des Windparks Pretul von den ÖBf haben wir dieses Moor dann begonnen zu renaturieren und attraktiveren. Jetzt verläuft ein Holzsteg durch das Moor, damit die Wandernden, also unsere Naturnutzer darauf gehen können und sich über das Moor als auch über die Flora und Fauna informieren können. Das haben wir 2016 und 2017 gemacht. Das Moor war schon in großen Bereichen mit Fichte überwachsen und daraufhin haben wir es schachbrettförmig wieder freigestellt. Man sieht jetzt schon nach ein paar Jahren: es ist der Bergmolch da, es sind Libellen da, die Gräser wachsen. Es ist wirklich eine Erfolgsgeschichte!

NFI: Moore werden ja gerne zu landwirtschaftlichen Zwecken trockengelegt, da der Boden äußerst fruchtbar ist. Zusätzlich werden täglich Flächen von ca. 12 Fußballfeldern versiegelt. Dadurch verlieren wir weitere Flächen. Da könnte man doch mit dem Moorschutz einen guten Ansatz zum Bodenschutz bieten?

Michaela Peer: Ich glaube, dass uns bewusst ist, dass wir einen sehr großen Flächenverbrauch in Österreich haben. Wir versiegeln täglich sehr viel, dabei geht es ja nicht nur um landwirtschaftliche Flächen. Das ist für den Wasserhaushalt, für die Umwelt, aber auch für den Hochwasserschutz sicherlich nicht gut. Da sollte sich jeder einmal Gedanken drüber machen, wie viel Fläche man jeden Tag betoniert oder asphaltiert. Letztlich wird das alles irgendwann von der Natur in Rechnung gestellt. 

NFI: Prävention oder Renaturierung, was ist also zu bevorzugen?

Michaela Peer: Wir wissen, dass ein Moor nur sehr langsam wächst. Das heißt, wenn einmal ein Moor verloren geht, sei es durch Drainagierung, durch Trockenlegung, Torfabbau etc., dann dauert es wieder sehr, sehr lange und erfordert sehr viel Geld und Mühe, um es wiederherzustellen. Es ist wichtig, dass man auf die Moore, die man noch hat, wirklich aufpasst.

Wer noch mehr über das Naturerlebnis Schwarzriegelmoos wissen möchte, kann einen Blick auf die Seite der Österreichischen Bundesforsten werfen. Infos zum EU-Renaturierungsgesetz findet ihr direkt auf der Seite der EU Kommission

Weitere Aktivitäten zum Thema Moore und Schwarzriegelmoos.

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