Menschenrechte im Tourismus: Herausforderungen erkennen und meistern
Der Roundtable Human Rights in Tourism bringt auf der ITB erstmals die weltweiten Vorreiter bei menschenrechtlichen Wirkungsanalysen im Tourismus in einem Podiumsgespräch zusammen und ermöglicht so das gegenseitige Lernen und den Austausch innerhalb der Branche. Die Expertinnen und Experten auf dem Podium werden am 10.3.2016 um 12:00 Uhr exklusive Einblicke in aktuelle Analysen aus Mexiko, Vietnam und Myanmar sowie praktische Hinweise für Unternehmen und Zivilgesellschaft geben.
2011 haben die Vereinten Nationen die Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte verabschiedet. Seitdem ist klar: Die Achtung der Menschenrechte ist keine passive Verantwortung, sondern erfordert von Unternehmen aktives Handeln, um die Risiken ihrer Geschäftstätigkeit zu analysieren und wirksam zu beseitigen. Die Menschenrechtssituation innerhalb einer Destination zu untersuchen, ist ein zentraler Ansatz und ein wichtiger, erster Schritt. Erste Pioniere im Tourismus suchen im Rahmen der sogenannten Human Rights Impact Assessments (HRIAs) den Dialog mit Geschäftspartnern, lokalen Nichtregierungsorganisationen und staatlichen Stellen vor Ort, um die Auswirkungen des Tourismus auf das Land und die Bevölkerung zu verstehen und Lösungen auf lokaler Ebene zu entwickeln.
Erfahrungsaustausch und Dialog wichtig
„Gerade weil es bisher erst wenige menschenrechtliche Wirkungsanalysen im Tourismus gibt, ist es umso wichtiger, sich über Erfahrungen auszutauschen und Erkenntnisse zu teilen“, betont Antje Monshausen von Tourism Watch – Brot für die Welt und Vorstandsvorsitzende des Roundtable. Sibylle Baumgartner von Kuoni Group, einem Gründungsmitglied des Roundtable, ergänzt: „Schließlich geht es nicht darum, das Rad jedes Mal neu zu erfinden, sondern bestmöglich aus den vorhandenen Analysen zu lernen und sie auf das eigene Geschäftsmodell anzuwenden, um angemessen auf Risiken zu reagieren.“
Wirkungsanalysen als Basis für Einhaltung der Menschenrechte
Der Roundtable ist zuversichtlich, dass der Austausch zwischen Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Organisationen dazu beitragen wird, dass es in den kommenden Jahren weitere destinationsbezogene Wirkungsanalysen geben wird. Im Rahmen der Veranstaltung werden deswegen auch ganz konkrete Fragen aus der Praxis diskutiert. Die Vor-Ort Analysen sind eine wichtige Grundlage für Unternehmen, die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf die Menschenrechte zu erkennen und individuelle Anpassungsstrategien zu entwickeln. Nicht zuletzt können durch die Zusammenarbeit die Herausforderungen und Kosten für einzelne Unternehmen gesenkt werden.
Roundtable begrüßt neue Mitglieder
Um die Zusammenarbeit besser zu koordinieren und Synergien zu schaffen, ist der Branchendialog besonders wichtig. Auch deshalb freut sich der Roundtable über neue Mitglieder. Bei der Veranstaltung auf der ITB werden Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen ReiseVerbandes (DRV) und Gerben Hardeman vom niederländischen Reiseverband ANVR begrüßt. Norbert Fiebig bestätigt: „Als Verband haben wir eine Schlüsselfunktion, wenn es darum geht, den Dialog in der Branche voranzubringen und gemeinsame, zukunftsfähige Lösungen zu diskutieren.“ Mittlerweile sind neben dem forum anders reisen, vier nationale Reiseverbände aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden Mitglied im Roundtable.
Veranstaltung auf der ITB
“Menschenrechte in der Praxis - Human Rights Impact Assessments als Teil menschenrechtlicher Unternehmensstrategien“ am Donnerstag, 10. März 2016 um 12 Uhr, Halle 4.1 Pow-Wow-Bühne
Es diskutieren Nicole Häusler (Beraterin für nachhaltigen Tourismus), Beth Verhey (Unicef), Michelle Naggar (Starwood Hotels and Ressorts Worldwide), Sibylle Baumgartner (Kuoni Group), Gerben Hardeman (ANVR – Niederländischer Reiseverband) unter der Moderation von Antje Monshausen (Brot für die Welt – Tourism Watch).
Ab 12:50 Uhr: Stakeholder-Talk mit neuen Verbandsmitgliedern einschließlich Unterschriftszeremonie mit den neuen Roundtable-Mitgliedern: Gerben Hardeman (ANVR) und Norbert Fiebig (DRV).
Über den Roundtable Human Rights in Tourism
Der Roundtable Human Rights in Tourism ist eine Multi-Stakeholderinitiative, die sich für die Umsetzung der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht von Unternehmen im Tourismus einsetzt. Der Roundtable hat derzeit 24 Mitglieder, darunter Reiseveranstalter, Reiseverbände, Zertifizierungsinstitutionen sowie branchenbezogene Multiplikatoren und Nichtregierungsorganisationen. Der Roundtable ist eine offene Dialogplattform und stellt Informationen, Materialien und Good-Practise-Beispiele zur Verfügung.
Weitere Informationen und Pressekontakte:
Roundtable Human Rights in Tourism
info@humanrights-in-tourism.net
www.humanrights-in-tourism.net
Nationale Kontaktstelle Österreich: cornelia.kuehhas@nf-int.org
Nationale Kontaktstelle Schweiz: christine.pluess@akte.ch
Nationale Kontaktstelle Deutschland: antje.monshausen@brot-fuer-die-welt.de